Dreimal FVE und wieder zurück

Michael Bangnowski, Klaus-Peter Hiemenz und Michael Sticht – ein Trio mit bewegter Geschichte

Die Namen haben nicht nur beim Heimatverein, dem Dieburger Kreisligisten FV Eppertshausen, einen besonderen Klang. Michael Sticht, Michael Bangnowski und Klaus-Peter Hiemenz haben dort das Fußballspielen erlernt. Bei höherklassigen Vereinen der Region kickte das Trio später viele Jahre mit Erfolg und fand sich zum Ende der Karriere wieder beim FVE ein.

Michael Sticht spielte in der Jugend zusammen mit Michael Bangnowski in einer Mannschaft. Die Jahrgänge 1976 und 1977 waren in Eppertshausen stark besetzt und sammelten eine Fülle von Meister- und Pokaltiteln. Sticht, der sich als offensiver Mittelfeldspieler besonders auf der linken Seite wohl fühlte, schaffte zusammen mit seinem Freund Bangnowski 1995 sofort den Sprung in die erste Mannschaft. Ernüchterung machte sich aber breit, weil trotz der Treffsicherheit des Stürmers – Bangnowski erzielte 20 Tore – der Abstieg aus der damaligen Bezirksliga Ost nicht zu vermeiden war.

„Mit Schuhgröße 55 hätte ich das Tor gemacht“

Der Betriebsunfall wurde aber mit dem sofortigen Wiederaufstieg korrigiert. Im Jahr darauf schaffte es der FV Eppertshausen in die Relegation zur Bezirksoberliga – zum Aufstieg fehlte jedoch genau ein Treffer. „Das war ein schlimmer Moment. Im letzten Relegationsspiel gegen den FV Hofheim bin ich kurz vor dem Abpfiff ganz knapp am Ball vorbeigerutscht. Mit Schuhgröße 55 hätte ich das Tor gemacht und wir wären aufgestiegen“, schildert Sticht den zweiten Tiefpunkt der Karriere. Im Jahr darauf verpasste Eppertshausen als Dritter der Bezirksliga den Aufstieg erneut knapp. Jetzt war die Zeit für einen Wechsel gekommen. Sticht zog es zum Landesligisten Germania Ober-Roden.

Michael Bangnowski wechselte bereits nach der ersten Saison: zu Kickers Offenbach, damals in der Oberliga Hessen beheimatet. Unvergessen sind die Flutlichtspiele im Rahmen der 14 Einsätze, die er bis zur Winterpause absolvierte. Dann wechselte der Trainer und der neue Coach Ronny Borchers hatte keine Verwendung mehr für das Sturmtalent. Landesligist TSV Neustadt und drei Jahre Germania Ober-Roden waren die nächsten Stationen.

Aus beruflichen Gründen trat Bangnowski dann kürzer, kehrte zurück nach Eppertshausen. Trotz zunehmender Knieprobleme zog es ihn noch einmal nach Ober-Roden und danach für drei Jahre zu Viktoria Urberach. Den sportlichen Schlusspunkt gab es aber wieder in Eppertshausen. Fünf Jahre, davon drei Jahre als Spielertrainer, wurden es noch einmal, ehe der Stürmer die Fußballschuhe endgültig an den berühmten Nagel hängte.

Kollege Michael Sticht traf er in Ober-Roden und Urberach, wo beide gemeinsam spielten. Der zeichnete sich ebenfalls mit einem Torinstinkt aus und kam im Schnitt pro Saison auf 13 bis 15 Treffer. Mit einem Gardemaß von 193 Zentimetern war er vor allem per Kopf immer für ein Tor gut. Aber auch an einen Fallrückzieher, der im Derby gegen die TS Ober-Roden zum Siegtor führte, kann er sich erinnern. „Alles hat gelacht, weil es wohl so aussah, als wenn in Eppertshausen die Bahnschranken hoch- und runtergehen“, erzählt der 37-Jährige im Rückblick verschmitzt.

Bei Klaus-Peter Hiemenz stimmen Anfang und Ende der fußballerischen Laufbahn mit denen der beiden anderen überein. Als Torwart bewegte er sich in den Spuren von Vater und Großvater, die beide in Eppertshausen das Tor hüteten. Aus der Jugend heraus kam Hiemenz in seiner ersten Saison bei den Senioren nur zu zwei Einsätzen. Er wechselte zum benachbarten SV Münster, wo er sechs Jahre die Nummer eins im Tor war und in der Saison 1993/94 knapp den Aufstieg in die Bezirksoberliga verpasste.

Mit knapp 40 nochmal als Nothelfer im Tor

Weitere Stationen waren Germania Ober-Roden, TSV Neustadt und die SG Nieder-Roden. Nach einem einjährigen Gastspiel beim TSV Langstadt trieb es Hiemenz zum SV Sickenhofen. Dort war er sieben Jahre der Rückhalt des Teams, mit dem er sogar zwei Jahre in der heutigen Gruppenliga spielte. Nach dem Abstieg agierte er als Spielertrainer, so wie anschließend auch in Gundernhausen, Georgenhausen und Raibach.

Im Jahr 2011 sollte dann Schluss sein mit der aktiven Kickerei, zumal die Funktion als Torwarttrainer der U12-U14 Regionalauswahl zunehmend Zeit erforderte. Doch als der Hilferuf aus Eppertshausen kam, dessen Stammtorwart sich schwer verletzt hatte, sprang Hiemenz ohne zu zögern in die Bresche. Im Alter von knapp 40 Jahren stieg er noch einmal da ein, wo mehr als 30 Jahre zuvor alles begann. Aus der Aushilfstätigkeit wurden dann noch einmal fast zwei Jahre, ehe vergangenen Sommer endgültig Schluss war.

(Quellen: Bericht – echo-online.de / Foto: Guido Schiek)

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